Donnerstag, 22. Dezember 2011

Luftbuchungen

In der Regel gebe ich bei solchen Artikeln nach dem ersten Absatz auf. Aber diesmal habe ich mich durchgebissen, manches mehrfach gelesen. Und Folgendes verstanden: Banken können in ihrer Bilanz eigene Schulden (in Form von Schuldverschreibungen) zum Marktwert verbuchen. Wenn diese Schuldverschreibung zum Stichtag weniger wert ist als der Nennwert, dann wird die Differenz als Gewinn verbucht - obwohl gar kein Deal stattgefunden hat. Alles klar?

Ich versuche es mal an einem (arg konstruierten) Beispiel: Jemand leiht meinem Unternehmen 200.000 Euro, dafür kaufe ich mir ein Bürogebäude. In meiner Bilanz hätte ich dann 200.000 Schulden. Weil das Haus aber zum Jahresende aufgrund fallender Immobilienpreise nur noch 150.000 Euro wert ist, habe ich plötzlich nur noch 150.000 Schulden - und einen entsprechend höheren Gewinn. Dass ich meinem Gläubiger die 200.000 Euro später zurückzahlen muss, fällt dabei nicht ins Gewicht.

Durch diese "Luftbuchungen" hat die UBS einen Quartalsgewinn von 1 Milliarde Franken erzielt, die Bank of America 6,2 Milliarden Dollar.
Wenn ich mir vorstelle, dass auf der Basis solcher Zahlen Boni ausgeschüttet werden... nee, stelle ich mir lieber nicht vor.
(Gefunden in der Financial Times Deutschland vom 22.12.2011, S. 15: Aufseher wollen Bilanztricks verbieten)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

500 Milliarden für 1%

Gerade im Radio gehört: Die Europäische Zentralbank leiht notleidenden Banken fast 500 Milliarden für drei Jahre zu einem Zinssatz von 1%!
Da möchte man Bank sein, oder? Ob diese Banken uns Unternehmern nun Geld für 2% zur Verfügung stellen? Wohl kaum, sie werden fleißig in Staatsanleihen investieren, und wenn das schief geht, werden sie gerettet.
Was für ein Geschäftsmodell...

Dienstag, 20. Dezember 2011

Sieben Cent für eine Jeans?

Gerade im Radio gehört: Die Modekette Zara geht in Brasilien gegen Zulieferer vor. Dort entdeckte man kolumbianische Schwarzarbeiter, die für Zara Jeans nähten und dafür ca. 7 Cent pro Jeans erhielten.
Und hier wird immer noch über Mindestlohn gestritten...

Prima Zahlen

Eins der missverständlichsten Zitate aller (Management-)Zeiten: "Was man nicht messen kann, kann man nicht managen." Weiß zufällig jemand zuverlässig, vom wem das Zitat überhaupt stammt? Ich habe ein wenig recherchiert und fand das Original bei Wikipedia dem amerikanischen Statistiker W. Edwards Deming zugeordnet. Allerdings wohl ganz anders, als es immer wieder interpretiert wird. Dr. Deming is often incorrectly quoted as saying, "You can't manage what you can't measure." In fact, he stated that one of the seven deadly diseases of management is running a company on visible figures alone.

Na sowas. Wider die Zahlengläubigkeit spricht sich auch der Mathematiker Claus Peter Ortlieb in der Brand eins 11/2011 aus. Was bei mir die Erinnerung an ein Bild wachrief, das mir einmal mein Bruder (selbst Physiker) schickte. Fein, oder?
(Quelle: E.H. Simmons,”How to popularize physics”, Physics Today 58(1), 42 (2005); doi: 10.1063/1.1881899)

Rezension zum Thema:
Die Welt lässt sich nicht berechnen, Brand eins 11/2011

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ein CEO lernt nicht mehr

Seminarbesuche sind etwas für Manager, die noch einen Chef über sich haben. Wer es bis ganz an die Spitze geschafft hat, der hat einfach keine Zeit mehr für solche Spielereien. Und einen MBA-Titel braucht er auch nicht mehr. Der ist nämlich gut für die Karriere - aber wohin will jemand, der schon ganz oben ist?
Darüber wundern können sich nur Journalisten und Anbieter von teuren Programmen. Als ob die Bundeskanzlerin oder Josef Ackermann noch Seminare zum Thema "Wie führe ich meine Mitarbeiter" besuchen. Oder der Papst...
(gefunden in "Seminare fürs Fußvolk", FTD vom 28.10.2011, Seite A7)

Soft-Skill-Plus

Lese gerade, dass Manager im Executive MBA-Studium an ihrer Persönlichkeit feilen dürfen. Reine Betriebswirtschaft ist Handwerk, nun geht es ans Eingemachte. Was darunter zu verstehen ist? Naja, sie lernen zum Beispiel, wie man harte Entscheidungen verkündet und dabei die Würde des Gegenüber wahrt. Und wie sie zu einem "konsistenten Selbstbild" gelangen. Als Soft-Skill-Plus wird das in einem Artikel der FTD bezeichnet. Klingt wie ein Grippe-Medikament.
Auch ein schönes Zitat: "Persönlichkeit wird im Wettlauf um die Positionen an der Spitze im wichtiger". Früher ging's offenbar auch ohne Persönlichkeit.
(gefunden in: Im Meeting mit sich selbst, FTD vom 28.10.2011, S. A3)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Weibliche Intelligenz

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Teams mit intelligenten Individuen keineswegs intelligente Problemlösungen liefern. Es gibt allerdings ein Merkmal, dass die Intelligenz von Gruppen deutlich erhöht: Der Anteil weiblicher Teilnehmer. Mehr noch: Es reicht nicht, ein gemischtes Team aus Männern und Frauen zusammenzustellen. Es müssen viele Frauen sein. Wörtlich: "Jede zusätzliche Frau erhöht die kollektive Intelligenz einer Gruppe maßgeblich."

Tja, Kollegen, was sagt uns das? Eine Erklärung der Forscher: Der entscheidende Faktor könnte die soziale Kompetenz sein, die bei Frauen höher ist. Was umgekehrt allerdings bedeutet, dass es offenbar wenig sozial kompetente Männer gibt. Schluck...
(gefunden im Harvard Businessmanager 8/2011, S. 10-11: Der weibliche Faktor)

Montag, 5. Dezember 2011

Training bei McKinsey

Oha, ein neuer Fachbegriff: "Educonsulting". Wenn Berater als Trainer auftreten, darf das ja nicht einfach "Training" oder gar "Weiterbildung" heißen. Und ein Trainingscenter heißt auch nicht "Trainingscenter". Sondern "Capability Center". Ein solches Center erstreckt sich über 1000 qm bei München und wird von McKinsey betrieben. Auch der Branchenprimus ist auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Und hat sich Erkenntnisse von Konfuzius zunutze gemacht: Wir lernen am meisten, wenn wir etwas tun. Sieh mal einer an.

Also gibt es im McKinsey Capability Center (MCC) keine Vorträge (und vermutlich auch keine PowerPoint-Präsentationen), sondern es wird sofort mit der Umsetzung begonnen. Dafür wurden einige Übungsfirmen originalgetreu nachgebaut: Das Büro einer Ölfirma, eine Bankfiliale, ein Online-Weinhandel. Und damit sich das alles auch rechnet, soll ein Training für 20 bis 25 Teilnehmer dort angeblich 750.000 bis 1 Mio. Euro kosten. Bedeutet pro Teilnehmer ca. 40.000 Euro. Kann man sich vorstellen, dass es Unternehmen gibt, die so viel Geld für ein Training ausgeben? Kann man. Dafür bekommen sie dann auf Manager zurück, die Wein über das Internet verschicken können...

Introvertierte vereinigt euch!

Da ist viel Wahres dran: In der Berufswelt setzen sich diejenigen leichter durch, die sofort zu allem eine Meinung haben und diese auch stets kundtun. Wer sich vornehm zurückhält und erst einmal nachdenkt, bevor er redet, fällt weniger auf und tut sich entsprechend schwer mit der Karriere.

Was kann der Introvertierte dagegen tun? Sich mehr zu Wort melden ist kein schlauer Tipp - das ist so, als würde man denjenigen, die kurze Beine haben und daher kein Sprintrennen gewinnen, empfehlen, schneller zu laufen.

Eine Idee stammt - woher wohl? - aus den USA: Eine Bewegung gründen. Wie es die Frauenbewegung vorgemacht hat. Schließlich ist auch die Hälfte der Bevölkerung introvertiert. Im ersten Moment dachte ich: Na prima, da es noch eine ganze Reihe von bezüglich ihrer Karriere benachteiligten Gruppen gibt, gründen wir doch mal flugs lauter Bewegungen: Die der nicht mit Schönheit gesegneten Menschen, der Langschläfer, der Morgenmuffel, der ... aber wieso eigentlich nicht? Wäre sicher nicht der schlechteste Weg, auf Schieflagen hinzuweisen...
(Besprechung zu dem Thema: Unter Schreiern, Financial Times Deutschland vom 14.10.2011)

Dienstag, 29. November 2011

Führungskraft der Zukunft

Eine kleine Checkliste:
  1. Haben Sie ein klares Bild von der Zukunft (eine Vision)?
  2. Treffen Sie Entscheidungen (Üben Sie Macht aus, ohne sie zu missbrauchen)?
  3. Übernehmen Sie Verantwortung (für eigene Werte, Gefühle und Handlungen)?
  4. Können Sie Kontakt herstellen und kommunizieren?
  5. Stellen Sie sich selbst in Frage?
  6. Nehmen Sie Ihre Gefühle wahr und stehen Sie zu ihnen?
  7. Ermöglichen Sie anderen, Leistung zu erbringen und Ziele zu erreichen?
Wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen, haben Sie das Zeug zur Führungskraft. Zumindest zur Führungskraft der Zukunft. Erkenntnisse zum Thema "So geht systemische Führung" (aus der Wirtschaft + Weiterbildung 10/2011, S.20-24). Immer wieder beeindruckend.

Montag, 21. November 2011

Ein Tag im Cafe

Ein Anruf am frühen Morgen kann schon mal einen Tagesablauf verändern. So wie heute: Eine Servicekraft im Cafe ist erkrankt, da ist rasche Hilfe angesagt. Gut, dass ich eingearbeitet bin. Und gut, dass an so einem schönen Herbsttag die Gäste besonders gut gelaunt sind.


Wer den MWonliner einmal hinter der Kaffeemaschine erleben will, sollte heute Nachmittag im Cafe seitenweise in Dormagen vorbeischauen - Kölner Straße 145.

Freitag, 18. November 2011

Nützliche Transparenz

Auch gerade im Harvard Businessmanager (Ausgabe 7/2011, S. 14/15) gelesen: Kunden, die wissen, warum es länger dauert, bis sie ihre Wünsche erfüllt bekommen, sind geduldiger als solche, denen das nicht klar ist. Eigentlich ganz logisch, oder?
Im direkten Vergleich waren Kunden, die zwar weniger lange gewartet hatten, aber nicht erfuhren, warum, unzufriedener als solche, die länger warten mussten, aber die Informationen hatten.

Eine nützliche Information für alle, deren Kunden nicht immer sofort bedient werden können. Ob das immer so trickreich geschehen muss wie beim Bankautomaten, wo der Automat das Geräusch des Geldscheinzählens imitiert? Oder bei Apple, wo die Stimme vom Band mit Tastaturgeklapper hinterlegt und damit suggeriert wird, da sitzt wirklich jemand und schreibt mit? Funktioniert offenbar.

Ich stelle mir vor, ich hänge mal wieder in der Warteschleife bei meiner Arztpraxis und im Hintergrund läuft nicht ununterbrochen die gleiche Musik, sondern ich höre mit, wie die Sprechstundenhilfen mit anderen Patienten diskutieren, während ich warte. Blöd nur, wenn auch das alles vom Band käme und nach 15minütiger Wartezeit wieder alles von vorne anfängt...

Donnerstag, 17. November 2011

Honorarprofessoren

Das ist so ein Satz, über den ich einfach stolpern muss: "Er liest nicht aus Lehrbüchern vor, er hat einen Blick auf die Märkte." Sagt ein Uni-Präsident über einen prominenten Honorarprofessor und Unternehmenslenker, der regelmäßig Seminare für Studenten gibt.
Bedeutet das, dass
  1. ordentliche Professoren aus Lehrbüchern vorlesen?
  2. ordentliche Professoren keinen Blick für die Märkte haben?
Vor 25 Jahren habe ich noch Professoren erlebt, die aus Lehrbüchern vorlasen.  Ich hoffe sehr, der Herr Präsident hat das mehr bildhaft gemeint... (gefunden in der Financial Times Deutschland vom 30.9.11, S.15)

Schmerzmittel gegen soziale Ablehnung

Das nennt man wohl Grundlagenforschung: Schmerzmittel gegen seelische Schmerzen einsetzen. Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass die Einnahme von Paracetamol die Empfindung seelischer Qualen mindert. Getestet wurde das, indem man Studenten soziale Ablehnung erfahren ließ. Diejenigen, die zuvor das Schmerzmittel eingenommen hatten, merkten zwar auch, dass sie abgelehnt wurden, aber es machte ihnen nicht so viel aus.
Was lernen wir daraus? Dass seelische Schmerzen mit körperlichen Schmerzen eng verwandt sind. Als Mittel gegen Mobbing möchten die Forscher das Schmerzmittel trotzdem nicht einsetzen. Sie empfehlen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen. Na Gott sei Dank...

So einfach ist Führung

Den Satz aus dem Harvard Businessmanager-Artikel "Kleine Fortschritte, große Wirkung" kann ich getrost wörtlich zitieren, weil ihm nichts hinzuzufügen ist: "Manager müssen nicht versuchen, die Psyche ihrer Mitarbeiter zu verstehen, oder sich mit komplizierten Anreizsystemen herumschlagen. Wenn sie motivierte und zufriedene Mitarbeiter haben möchten, müssen sie ihnen schlicht mit Respekt und Rücksicht begegnen und können sich getrost darauf konzentrieren, die eigentliche Arbeit zu unterstützen." (Ausgabe 7/2011, S.33)

Mittwoch, 16. November 2011

Für ganz miese Tage

Was tun, wenn die Stimmung noch weiter in den Keller geht, Anrufe nach wie vor im Nirgendwo landen und selbst das wunderschöne Herbstwetter nicht zur Aufhellung führt?
Auch wenn mir das jetzt niemand abnimmt - so ein Tag ist zwar nicht mehr zu retten, aber wenn schon ganz unten, dann wenigstens die seit Wochen aufgeschobene Zusammenstellung der Unterlagen für die Steuererklärung hinter sich bringen. Kein Scherz!

Dienstag, 15. November 2011

K(l)eine Fortschritte

Ich lese gerade im Harvard Businessmanager 7/2011 einen Beitrag darüber, was Mitarbeiter motiviert. Nein, keine Sorge, etwas Neues steht nicht drin, wie immer in solchen Artikeln geht es um Teilaspekte. Wesentliche Erkenntnis hier: Fortschritte motivieren, Misserfolge vermiesen die Stimmung.
Jetzt weiß ich, warum ich nicht sonderlich gut gelaunt bin. Habe mehrere vergebliche Versuche hinter mir, Telefonate zu führen. Und eines natürlich wieder nicht geführt, vor dem ich mich drücke.

Das muss ja auf die Stimmung schlagen :-(

Mail-Last

Um halb acht begonnen, zwei Stunden später den Maileingangskorb von 220 auf 146 Mails reduziert. Irgendwo muss es eine Quelle für e-Mails geben, die nie versiegt.
Offensichtlich aber gibt es auch noch andere Quellen, die dafür sorgen, dass mein Schreibtisch nie leer wird.
Meine Alternative: Jetzt erst mal eine Stunde mit dem Hund in den Wald...

Sonntag, 13. November 2011

Herbstlaub

Ich mag den Herbst - jedes Jahr auf's Neue. Und wenn er noch so schön daherkommt wie in diesem Jahr und sich bis weit in den November hineinzieht, dann ist er umso schöner...

Freitag, 11. November 2011

Dumm gelaufen

Die Business Schulen haben angeblich verstanden, dass Ethik irgendetwas mit Management zu tun hat. Also integrieren sie das Thema irgendwie in ihre Ausbildung. Aber so ganz scheinen Anspruch und Realität noch nicht im Einklang zu sein. Die Elite-Uni Harvard hat angeblich viel Geld mit unethischen Finanzprodukten verdient. Schreibt heute die Financial Times Deutschland (Vorwürfe gegen die Harvard Stiftung, S.15). Das Geld hätte man in einen Hedge-Fonds mit Namen Emergent gesteckt, der in Afrika Land aufkauft und 270% Rendite in fünf Jahren verspricht. 270 Prozent - hallo? Na, da kann man doch gar nicht anders, oder? Nur wir erklärt man das den Studenten????

Donnerstag, 10. November 2011

Mit Verständlichkeit werben

Ich bin begeistert. Habe soeben eine Werbung im Fernsehen gesehen, in der die ERGO-Versicherung damit wirbt, dass man ihre Produkte verstehen kann. Ganz stark, oder? Nun warte ich darauf, dass die Telekom damit wirbt, dass ihre Call-Center auch wirklich ans Telefon gehen. Siemens damit, dass man unbestechlich ist. Volkswagen damit, dass die Personalchefs nicht mehr mit Betriebsräten ins Bordell gehen.
Ganz neue Werbemöglichkeiten tun sich damit auf...

Verblüfft

Nachdem ich die tiefe Depression nach der Lektüre der FTD-Titel überwunden hatte und zu diesem Zweck ein bekanntes Café an meinem Heimatort aufsuchte, fiel mir dort die Frankfurter Allgemeine Zeitung in die Hand.
Keine Ahnung, warum ich am gleichen Tag noch einmal den Mut aufbrachte, eine Tageszeitung durchzublättern, aber dann war ich ehrlich verblüfft. Und konnte erst gar nicht glauben, dass es sich um das gleiche Datum handelte. Die Titel klangen völlig anders. Neutral, sachlich. Keine Katastrophen, kein Chaos, keine Hölle, kein Terror.

Wie kann das sein? Bisher hatte ich die FTD immer gerne gelesen, auch wenn mir in den letzten Wochen die Schreckensmeldungen häufiger den Morgen vermiest hatten. Offensichtlich herrscht bei den beiden Blättern eine völlig unterschiedliche Philosophie. "Horrormeldungen sind attraktiv und fördern den Absatz" auf der einen, "sachliche Information ist unser Markenzeichen" auf der anderen. Oder steckt hinter dem Katastrophenjournalismus noch mehr? Ich denke, eher nicht...

Was für Meldungen

Morgens blättere ich durch die Financial Times Deutschland. Ich gestehe, dass ich kaum einen Artikel vollständig lese. Aber den Überschriften kann ich mich nicht entziehen. "Inferno für den Euro" - "Willkommen in der Hölle" - "Teheran schreckt die Welt auf" - "Gutachter malen schwarz" - "Chaos auf Chinas Flughäfen" - "Syrische Truppen töten erneut Oppositionelle" - "Nato-Truppen töten in Gefechten 50 Taliban" - "Energieagentur schlägt Klimaalarm" - "Terror in der Telefonkabine" - "Kirchenbeschäftigte bleiben ohne Streikrecht" - "Papandreous chaotischer Rückzug" - "Die Manager-Verschleißmaschine" - "KlöCo streicht Dividende" ...

Erste Erkenntnis: Ich blättere die Zeitung von hinten nach vorne durch.
Zweite Erkenntnis: Die Welt steht am Abgrund. Zumindest die Welt der Journalisten. Aber wie erkenne ich den Unterschied? Manchmal schlage ich die FTD gar nicht mehr auf...

Immerhin: Beim zweiten Durchblättern fielen mir diese Titel auf: "Deutsche Post strotzt vor Optimismus" - "Hadsch nach Mekka endet friedlich".
Gott sei Dank!

Dienstag, 8. November 2011

E-Mail-Junkie?

Kann das wirklich stimmen? Laut einer Studie werden angeblich 70% aller Mails innerhalb von sechs Sekunden gelesen. Bedeutet ja wohl, dass immer mehr Menschen ununterbrochen ihre Mails checken oder sich per Signal auf dem Handy informieren lassen, wenn eine Nachricht eintrifft. Wie sich unser Kommunikationsverhalten verändert hat...

Noch besser: Über die Hälfte aller Social-Media-Fans sind auch im Bett online. Und 7% haben zugegeben, dass sie auch "während intimer Zweisamkeit" nach Mails schauen. (Daten aus dem Beitrag: "Zwischen Überlast und Sucht", Personalmagazin 8/2011)
Stelle gerade fest, dass, während ich das hier schreibe, keine einzige neue Mail eingetroffen ist. Da kann etwas mit dem Mail-Account nicht stimmen.

Gesprächscoaching

Wie praktisch: Habe in einem Coaching zur Vorbereitung von Mitarbeitergesprächen das Programm "GarageBand" genutzt. Kannte ich bis dahin noch gar nicht. Wozu der Mac alles gut ist.
Ist übrigens eine feine Sache, auch wenn es für den Coachee am Anfang ungewohnt ist, sich selbst zuzuhören. Andererseits: Führungskräfte muten ihren Mitarbeitern ja täglich zu, sich ihre Stimme anzuhören, da können sie sich im Coaching auch mal eine Weile selbst "ertragen" :-)

Sonntag, 6. November 2011

Dreist

Da ist man mal eben in der 1.Etage, um sich einen köstlichen Cappuccino zu zapfen, da macht sich dieses Tier breit. Vielleicht wollte Paco den Platz auch nur für seinen Chef warm halten.

Donnerstag, 3. November 2011

Lernen von Steve Jobs

Habe gerade den Artikeln über Steve Jobs in der Wirtschaftswoche 41/2011 gelesen. Typischer Beitrag nach dem Motto "Was Manager lernen können von..." Klar, dass Jobs sich hierfür anbietet, denn erfolgreich war er. Ungemein erfolgreich.
Einer der 10 Erfolgsfaktoren: Jobs hielt nichts von Marktforschung, sondern vertraute seiner Intuition. Wie aber gewinnt man Vertrauen in seine Intuition? Schwere Frage. Muss man den eigenen Tod vor Augen haben um zu verstehen, dass "es keinen Grund gibt, seinem Herzen nicht zu folgen"?

Vielleicht sollten wir häufiger auf unseren Bauch hören und etwas riskieren. Tun wir leider nicht, weil irgendetwas in uns allzu oft rät, lieber vorsichtig zu sein. Etwas, das mehr darauf achtet, was wir zu verlieren haben. Diese Angst hat man womöglich tatsächlich nicht mehr, wenn man sich bewusst wird, wie kurz das Leben sein kann.

Neues MWonline-Exklusiv

Asche auf mein Haupt. Habe lange Zeit meine alte Idee, nützliche Tipps auf genau eine Seite zu reduzieren und MWonline-Premium-Mitgliedern zur Verfügung zu stellen, vernachlässigt. Werde mich selbst mehr disziplinieren müssen und regelmäßig Texte auf diese Weise bearbeiten.

Es stimmt übrigens: Es ist alles andere als einfach, die wesentlichen Gedanken so komprimiert darzustellen, dass sie auf eine Seite passen. Aber es macht Spaß, und wenn es gelingt, um so mehr.
Das neue MWonline-Exklusiv beantwortet die Frage: "Wie kommt man an aussagekräftige Antworten in einem Einstellungsinterview?" und ist hier zu finden.

Übrigens: Paul Williams und ich bieten firmeninterne Seminare zu dem Thema an. Hier gibt es mehr dazu.

Montag, 10. Januar 2011

Faszinierend

Da staune ich nur noch. Ich habe zwei Wochen in den USA verbracht und dort einige Beiträge für MWonline verfasst. Prompt schaltet Google Anzeigen auf MWonline für lokale Firmen in Lansing/Michigan - wo ich mich aufhielt. Nicht sonderlich sinnvoll, denn unsere Leser dürften kaum mitgereist sein. Aber interessant, wie einfach man offensichtlich aufzuspüren ist.

Noch verblüffender: Ich erhielt einen Anruf aus New York, der natürlich kein Verkaufsanruf war, sondern mich nur über tolle Investments in amerikanische Anlagen informieren wollte. Die Dame hatte ganz zufällig die MWonline-Telefon-Nummer erhalten zu einem Zeitpunkt, an dem ich in den Staaten weilte. Nur hatte sie nicht mitgeteilt bekommen, dass ich immer noch dort bin, denn sie rief morgens um 2.00 Uhr (8.00 Uhr MEZ) an und warf mich aus dem Bett. Da muss wohl noch an den Informationssystemen gefeilt werden...

Mittwoch, 5. Januar 2011

Sportverrückt

Ich hoffe, alle MWonline-Leser sind gut ins Neue Jahr gekommen. Ich für meinen Teil habe den Start in 2011 fast verschlafen - habe mich nach mühsamer Anreise in die USA nicht an die Zeitumstellung gewöhnt und sacke regelmäßig auf dem Sofa zusammen. Mag aber auch sein, dass es an den - nur durch Werbung unterbrochenen - Sportübertragungen liegt, dass ich nicht wirklich wach werde.
Dieses Volk redet über nichts anderes als Football oder Basketball. Unfassbar.

Okay, auch bei uns im Büro soll es vorkommen, dass man sich über Fußball austauscht. Aber da fehlt es an den richtigen Themen. Die Hänseleien des FC Fans, der immer noch ins Stadion läuft und von verzweifelten Hoffnungen getrieben wird oder des Bayer Leverkusen Fans, der einfach nicht einsehen will, dass sein Verein nun mal nicht Meister werden kann - egal, wie schlecht die anderen spielen, füllen einfach nicht aus.
Hier aber können Sportreporter stundenlang vor einem Spiel unfassbar ausführlich diskutieren, und wenn das eine Spiel zu Ende ist, startet in einer anderen Zeitzone das nächste. Als scheint nichts anderes auf der Welt zu existieren.