Mittwoch, 25. November 2009

Wie öffnet man eine CD?

Der Verlag hatte prompt reagiert und mir die ausgewählten Titel zugesandt, darunter auch einige Hörbücher. Ich war ganz gespannt, wie man wohl einer Führungskraft in einem Hörbuch in 70 Minuten die wichtigsten Führungsinstrumente erklärt. Die CD war in eine Plastikfolie eingeschweißt. Am unteren Rand konnte man einen dünnen Streifen erkennen - der mir eine Möglichkeit anzudeuten schien, die Folie zu entfernen. Ein Anfang des Streifens allerdings war nicht zu finden, da konnte ich die CD noch so oft hin- und herdrehen und mit dem Finger nach einer Unterbrechung tasten. Nichts zu machen.

Nun denn, irgendwo am Rand konnte ich Stellen erfühlen, an denen die Folie zusammengeschweißt worden war. Mit den Fingernägeln versuchte ich, diese Naht aufzureißen - keine Chance. Mit den Zähnen probierte ich es erst gar nicht, weil diese perfekte Außenhülle keinerlei Ansatz bot, um sich festzubeißen. Natürlich hätte ich einen spitzen Gegenstand suchen können (den Autoschlüssel zum Beispiel), um damit der durchsichtigen Verpackung zu Leibe zu rücken, aber vielleicht können Sie nachempfinden, dass mein Ehrgeiz geweckt war. Konnte es sein, dass ein einfaches Entfernen der Folie gar nicht vorgesehen war?

Ich springe ans Ende. Nach vielfältigen Bemühungen und steil ansteigender Frustration rückte ich dem Hindernis schließlich doch mit einer Schere auf den Leib, wofür ich noch einmal ins Haus zurückkehrte. Mein Autoschlüssel ist nämlich ein viereckiges Plastikteil, das in eine dafür vorgesehene Öffnung geschoben wird. An CD-Verpackungen hat dabei auch niemand gedacht.

Vielleicht hätte ich ja misstrauisch werden müssen und auf den Hörgenuss verzichten sollen. Wäre nicht verkehrt gewesen...

Donnerstag, 19. November 2009

Nostalgie

Mein Kollege Hans-Jürgen Niehues ist ein Sammler, und manchmal kommen aus den Tiefen alter Verzeichnisse interessante Altertümchen ans Tageslicht. So zum Beispiel die MWonline-Homepage aus dem Jahre 1998. Schräges Design - aber irgendwie kultig...


Damals schrieb man "zusammengefaßt" noch mit "ß"...

Freitag, 13. November 2009

We are the Champions


Ich habe mir ein neues Handy zugelegt. Eins mit Tastatur, mit dem ich e-Mails abrufen und beantworten kann. Theoretisch. Zum großen Vergnügen der Kollegen beschäftige ich mich seit Tagen mit nichts anderem mehr. Eine merkwürdige Mischung aus Hass und Ehrgeiz hat mich gepackt. Das Verlangen, das Gerät durch das geschlossene Fenster zu werfen wechselt sich ab mit dem Wunsch, ihm meinen Willen aufzuzwingen, ihm die Funktionen zu entlocken, zu denen es angeblich fähig ist. Während mein Kollege mir strahlend sein neues Gerät unter die Nase hält und grinst: "Damit kann man telefonieren!" Schön für ihn.

Mein Händler hat versucht, mir zu helfen, seine Geduld war grenzenlos, aber ohne Ergebnis. Also schließlich doch der Anruf bei der Hotline. Was schallt mir entgegen? Der blanke Hohn: "We are the Champions!" Ich starre fassungslos auf den dunklen Bildschirm (der schaltet sich nämlich immer ab, sobald ich einen Anruf tätige). An dieser Stelle reift der Gedanke, das Erlebnis in Form eines Blogbeitrages zu verarbeiten.

Die Automatenstimme am anderen Ende verrät mir nach Abspielen der kompletten Hymne, dass alle Leitungen besetzt seien, aber man mich zurückrufen würde, wenn ich meinen Namen, meine Nummer und das Land angebe. Da ahne ich, dass meine potenziellen Gesprächspartner vermutlich in Indien sitzen.

Natürlich erfolgt kein Rückruf. Am nächsten Tag der zweite Versuch. Die freundliche Dame, die ich erreiche, will sich schlau machen, aber nach weiteren Takten von "We are the..." erklärt sie mir, dass es besser wäre, eine e-Mail an den Support zu senden. Mache ich, inzwischen schon immun gegen jede aufkeimende Gefühlsregung.

Die Antwort per Mail enthält Auszüge aus dem Handbuch. Wow! Hatte ich rauf und runter gelesen. Ich rufe die Telefon-Nummer an, die in der Mail steht und erfahre, dass es die falsche ist, für mein Super-Gerät gibt es eine eigene Nummer. Der Hinweis, dass diese Nummer in der Mail steht, quittiert mein Gesprächpartner mit dem Hinweis, dass sie trotzdem falsch sei, aber er versuchen will, mir zu helfen. Probiert er auch, aber auch er scheitert - und schließt mit der Empfehlung, die Software neu aufzuspielen.

Habe ich gemacht, alles neu installiert. Und siehe da, einige der zahlreichen Probleme sind verschwunden. Zwar erlischt immer noch der Bildschirm beim Telefonieren ("völlig sinnlos!" hatte der nette Herr vom Support erklärt, eine solche Funktion würde er auch nicht kennen), aber trotzdem bin ich stolz wie Oskar über meinen Teilerfolg.