Donnerstag, 17. November 2011

Schmerzmittel gegen soziale Ablehnung

Das nennt man wohl Grundlagenforschung: Schmerzmittel gegen seelische Schmerzen einsetzen. Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass die Einnahme von Paracetamol die Empfindung seelischer Qualen mindert. Getestet wurde das, indem man Studenten soziale Ablehnung erfahren ließ. Diejenigen, die zuvor das Schmerzmittel eingenommen hatten, merkten zwar auch, dass sie abgelehnt wurden, aber es machte ihnen nicht so viel aus.
Was lernen wir daraus? Dass seelische Schmerzen mit körperlichen Schmerzen eng verwandt sind. Als Mittel gegen Mobbing möchten die Forscher das Schmerzmittel trotzdem nicht einsetzen. Sie empfehlen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen. Na Gott sei Dank...

1 Kommentar:

Medikamentenskepsis hat gesagt…

Gerade das Paracetamol steht aber derzeit in der Kritik, da es relativ stark leberschädigend ist und eh schon zu häufig eingenommen wird - daher wird eine Rezeptpflicht diskutiert. Selbst akute Vergiftungen werden laufend aus den Notrufzentralen gemeldet, um wieviel verbreiteter muss daher der chronische Missbrauch sein. Die Verwendung gegen "Seelenschmerzen" würde das Risiko noch erhöhen - die Seele kann man auch anders heilen, eine Leber nicht. Da viele Menschen noch weitere Stoffklassen einnehmen, Jugendliche "Lifestyle"-Drogen, ältere wegen ihrer Multimorbidität, sei jedem dringend angeraten, sich wenigstens über weitere Wechselwirkungen in den einschlägigen Online-Datenbanken zu informieren, sonst ist der Seelenschmerz auf lange Sicht noch grösser.