Ich muss mich hier auch mal zu Wort melden – ich bin die Assistentin der Geschäftsleitung und gehöre seit etwas über einem Jahr zur MWonline-Mannschaft. Da ich ein großer Tierfreund bin, hat es mir der Kollege Ashley besonders angetan. Ashley, de zwei Jahre alte Berner Sennenhund der allerschönsten Sorte und der Schatten unseres zweiten Geschäftsführers The Omm. Äschi mag mich, was daran liegen mag, dass ich ihn immer mitnehme, wenn ich eine rauche gehe. Böse Zungen behaupten, die Knochen, die ich ihm oft mitbringe, würden mir in Wahrheit die Sympathie verschaffen. Wenn ich ins Büro komme, höre ich als erstes schleifende Kratzgeräusche (der Hund versucht auf dem Laminatboden schnellstmöglich um die Kurve zu kommen), damit er dann seine Tatzen (gefühlte Schuhgröße 41) auf meinen Schultern platziert. Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, setzt er sich vor mich, stellt er seine Ohren nach vorne, legt seinen Lady Di-Blick auf und signalisiert mir: "Ich habe seit fünf Jahren nichts zu essen bekommen".
Nun gut, er bekommt natürlich seinen Knochen! Ich fange an zu arbeiten und sage: Äschi, mach mal fein Platz. Mein Kollege, der Hundetrainer Paul, macht mich darauf aufmerksam, dass das ein bisschen viele Informationen für den Hund seien – „Platz!“ würde reichen. Hm ... ich bin für diese Konsequenz nicht gemacht.
Folgendes hat sich nun zugetragen. The Omm kränkelt ein wenig, Husten und Schnupfen plagen ihn. Trotzdem schmeißt er sich zur Mittagszeit in seinen farbdynamisch ausgewuchteten Jogging-dress (graue Hose, graues Shirt, graue Mütze, grauer Schaal) und geht bei Nieselregen und starken Wind mit dem Hund joggen (intern nennen wir ihn auch den Iron-Man). Nach etwa einer Stunde kommt er dann auch sichtlich erledigt zurück. Nach einer warmen Dusche (ja, wir haben Duschen im Haus) wärmt er sich (um mittlerweile 15.00 Uhr) sein Mittagessen auf (einen großen (wirklich großen) Teller Spaghetti mit Tomatensoße und natürlich frisch geriebenem Parmesan). Ich sitze gerade in der neuen Lounge, The Omm schmeißt sich zu mir auf das Sofa und genießt sichtlich sein redlich verdientes Mittagessen. Nach der ersten Gabel klingelt das Telefon und es ist so dringend, dass the Omm sein Mahl unterbrechen muss. Er stellt seinen Teller aufs Sofa und geht in sein Büro, um in seinen Terminkalender zu gucken. Ich koche mir derweil einen Kaffee in der Küche.
Ich schlendere mit meinem Kaffee zurück, öffne die Tür und mein Blick fällt auf den Teller: LEER! BLANK! (eine Nudel liegt am Boden) und der einzige der kaut, ist Ashley. Um Gottes Willen – und da kommt er schon - the Omm – und flippt aus. Er tobt und schimpft, schreit dass er Hunger hat und ich breche derweil vor Lachen fast zusammen. The Omm weist mich zurecht, dass der Hund jeden Respekt verliert, wenn ich so lache. Ich bemühe mich sehr, aber ich bin kurz vor der Bitte um ein Sauerstoffzelt. Tja und jetzt bin ich angeblich schuld, dass der Hund kein Benehmen mehr hat. Tse! Also wirklich – dabei ist Äshi doch nur durch die Lounge geschlendert und hat vor dem Teller mit Pasta ein einziges Mal eingeatmet. Verpasste Pasta…
Und was unseren neuen Fusselspender betrifft: Ich freue mich schon auf meine Rauchpausen mit nun zwei Hunden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen