Der Verlag hatte prompt reagiert und mir die ausgewählten Titel zugesandt, darunter auch einige Hörbücher. Ich war ganz gespannt, wie man wohl einer Führungskraft in einem Hörbuch in 70 Minuten die wichtigsten Führungsinstrumente erklärt. Die CD war in eine Plastikfolie eingeschweißt. Am unteren Rand konnte man einen dünnen Streifen erkennen - der mir eine Möglichkeit anzudeuten schien, die Folie zu entfernen. Ein Anfang des Streifens allerdings war nicht zu finden, da konnte ich die CD noch so oft hin- und herdrehen und mit dem Finger nach einer Unterbrechung tasten. Nichts zu machen.
Nun denn, irgendwo am Rand konnte ich Stellen erfühlen, an denen die Folie zusammengeschweißt worden war. Mit den Fingernägeln versuchte ich, diese Naht aufzureißen - keine Chance. Mit den Zähnen probierte ich es erst gar nicht, weil diese perfekte Außenhülle keinerlei Ansatz bot, um sich festzubeißen. Natürlich hätte ich einen spitzen Gegenstand suchen können (den Autoschlüssel zum Beispiel), um damit der durchsichtigen Verpackung zu Leibe zu rücken, aber vielleicht können Sie nachempfinden, dass mein Ehrgeiz geweckt war. Konnte es sein, dass ein einfaches Entfernen der Folie gar nicht vorgesehen war?
Ich springe ans Ende. Nach vielfältigen Bemühungen und steil ansteigender Frustration rückte ich dem Hindernis schließlich doch mit einer Schere auf den Leib, wofür ich noch einmal ins Haus zurückkehrte. Mein Autoschlüssel ist nämlich ein viereckiges Plastikteil, das in eine dafür vorgesehene Öffnung geschoben wird. An CD-Verpackungen hat dabei auch niemand gedacht.
Vielleicht hätte ich ja misstrauisch werden müssen und auf den Hörgenuss verzichten sollen. Wäre nicht verkehrt gewesen...
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